Posted on 26. August 2012
In Lahr, die Durchsage das sich die Weiterfahrt wegen Gleisarbeiten verzögert… Ich muss jetzt wirklich Pipi und halte es schon eine Weile. Wolte aber warten, bis alle sitzen und der Zug fährt, wegen meinem Koffer. Und meine Sitznachbarin ist jetzt auch weg.
Naja, vier Minuten Verspätung durch die Gleisarbeiten kann ich verschmerzen, bei meiner Umstiegszeit von über 40 Minuten 😉
Bin am Gleis 4 in Offenburg und wundere mich das Wagen, mit meinem Sitzplatz, auf der Zugansichtskarte ein Fahrradabteil ist und kein Großraum Wagen. Steht, bei näherem hinsehen, auf das Ticket bemerkt man, das da auch nichts von Großraum steht, sondern nur bei der Rückfahrt 😉

Juhu die Sonne kommt raus, wo es vorher im Zug noch geregnet hat 🙂
Der Zug kam schon um 11:25 Uhr an, so hatte ich super viel Zeit meinen Platz zu suchen und mich einzurichten. Kaum hatte ich das getan, kam eine Frau die exakt in Alter und Sprache der Frau Reusch entsprach und setzte sich neben mich. Daraufhin musste ich alles wieder umsetzen, obwohl ich vorher auf der Tafel extra geschaut hatte wo die freien Plätze sind, um nur diese zu belegen. Der Platz neben mir war laut Karten frei, jetzt sitzt Sie hält da und streckt ihre Beine wohl ordentlich mit Tuch auf dem Sitz, rüber zur anderen Sitzreihe 😉
Der Zug fährt immer noch nicht. Abfahrt ist in einer Minute. Jetzt habe ich drei Stunden Zeit zum lesen 🙂
Eben fällt mir auf, was ich schon alles von Daniel gelernt habe! Mit der Zuganzeige am Bahngleis und den Reservierungskärtchen. Fühle mich nun fast als ein Zug-Profi wie er. Ich finde es toll, wie wir uns gegenseitig bereichern. Oh Nein, das scheint wohl nur einseitig zu sein. Daniel hat von mir bestimmt noch nichts lernen können. Das macht mich jetzt gerade traurig. Daran möchte ich unbedingt etwas ändern! Es soll ein gegenseitiges bereichern sein, das macht die Bande und den Zusammenhalt viel stärker. Und gerade jetzt, in der Zeit in der ich weg bin und die letzten Tage, fühle ich mich ihm wieder so nah.
Eben geht der mega Schauer hier runter, kurz vor Baden-Baden. Es prasselt wie verrückt und das Wasser hört man laut plätschern.
Da kommt noch ein Mountain Biker und möchte sein Fahrrad in das wirklich kleine Fahrrad Abteil stellen. Es hat gerade mal Platz für 10 Fahrräder zum Aufhängen und ist mit 8 Rädern fast voll…
In Mannheim ist eine Horde Asiaten in unser Abteil eingefallen. Was vorher leise war, ist nun eine ungeheure Geräuschkulisse aus schmatzen, quasseln, Nase hochziehen, räuspern und hin und her gelaufe, weil nicht alle zusammen sitzen konnten. Sind ja auch 10 Mann starke Familie mit Eltern und Großeltern. Die oberschmatzende Oma sitzt mir direkt gegenüber, das ist schon etwas nervig. Jetzt ist der Pfirsich aufgegessen und jetzt räuspert sie sich nur noch…

Nach Bingen sind wir lange am Rheinufer entlang gefahren. Es gab viele Schiffe und für mich erstaunlich viele Sandbänke und heraus stehende Felsenformationen zu sehen.

Die Landschaft ist so schön, das ich einfach nur, für eine halbe Stunde, aus dem Fenster sehen musste und das Lesen eingestellt habe. Die Bahn schlängte sich durch das enge Rheintal entlang, was wunderschön war. Ab und zu konnte man auch wirklich malerische Radwege mit den entsprechenden Fahrrädern darauf bewundern.


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